Der Pilz ist eher unauffällig, verbreitet aber einen strengen Geruch. Als typischer Bewohner von Magerwiesen ist er vielfach gefährdet.

Drübeck. Der Braungrüne Zärtling, ein kleiner Wiesenpilz mit einem unangenehm stechenden Geruch nach Mäuseurin, ist zum Pilz des Jahres 2013 gewählt worden. Die Art mit dem lateinischen Namen Entoloma incanum wächst auf Magerwiesen, einem durch die moderne Bodenbewirtschaftung und Düngung immer stärker bedrängten Lebensraum. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) will mit der Auswahl auf die große Vielfalt der Pilze und ihre Bedeutung für den Naturhaushalt und die Biodiversität hinweisen.

Der Pilz wurde am Donnerstag bei einer internationalen Pilzkundetagung der DGfM im Kloster Drübeck am Nordrand des Harzes vorgestellt. Der Braungrüne Zärtling ist weit verbreitet, aber nicht häufig und kein Speisepilz. Er gehört zur großen Gattung der Rötlinge, die als typische Bewohner von sogenannten Halbtrockenrasen und Mooren in Deutschland vielfach gefährdet sind.

Der zarte, bis zu drei Zentimeter breite Hut ist gelb- bis olivbraun. Der dünne, leuchtende gelbe Stiel verfärbt sich bei Verletzung blau-grün. Nahezu einmalig im Reich der Pilze ist der strenge Geruch, der von der DGfM mit einem Mäuseklo oder verbranntem Horn verglichen wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie wählt den "Pilz des Jahres" seit 1994. Die präsentierten Arten sollen stellvertretend für die Pilze allgemein auf die wichtige Bedeutung dieser im Ökosystem hinweisen. Pilz des Jahres 2012 war der Graue Leistling.