Geologen und Ozeanografen tagen in Hamburg zu unterschiedlichen Klimathemen

Hamburg. Auch wenn sich die Stärke des Golfstroms, der den Atlantik nordostwärts durchquert, stetig ändert: Der Mittelwert der Strömung wird in den nächsten 20 Jahren in etwa konstant bleiben. Der Golfstrom ist die Warmwasserheizung Europas, sie wird somit nicht ins Stottern geraten. Dies ist ein Ergebnis zweier Forschungsprojekte, die sich mit den Wechselwirkungen der nordatlantischen Strömung mit dem Klima befassen.

Zum Abschluss der Projekte treffen sich 140 Wissenschaftler auf der Konferenz Klimafaktor Ozean von heute bis Donnerstag an der Universität Hamburg. Sie feiern zudem den Start des Nachfolgeprojekts RACE, das vom Bundesforschungsministerium über drei Jahre mit 4,5 Millionen Euro gefördert wird. "Der Nordatlantik stellt eine Schlüsselregion auch für globale Klimaschwankungen dar", sagte Prof. Detlef Stammer von der Uni Hamburg, der das RACE-Projekt koordiniert.

Mehr als 300 Teilnehmer aus 28 Nationen tagen auf einer zweiten Konferenz zur Erdsystemforschung noch bis morgen im Geomatikum an der Bundesstraße. Bei der Veranstaltung der Geologischen Vereinigung stehen Austauschprozesse zwischen Land und Meer im Fokus; sie sind wichtig für das Verständnis (und zur Modellierung) des Systems Erde.

Geologische Daten liefern auch Erkenntnisse zum vorherrschenden Klima vor Hunderttausenden oder Millionen Jahren. Plötzliche Umbrüche entstanden damals durch leichte Veränderungen der Umlaufbahn um die Sonne. Sie verursachten Klimaschwankungen, die sich über einige Tausend Jahre hinzogen - heute wandelt sich das Klima deutlich schneller.