Privatdozentin Dr. Aglaja Stirn, Asklepios-Westklinikum Hamburg:

Die Röte im Gesicht ist eine körperliche Begleitreaktion von Scham. Dabei weiten sich die Gefäße, und die Durchblutung steigt. Gleichzeitig erhöhen sich Herzschlag und Blutdruck. Das geschieht unkontrolliert und plötzlich im sogenannten Selbstaffekt und zeigt, dass jemand von etwas tief berührt ist. Ursprünglich diente die Reaktion womöglich als ein Signal: Wer errötete, gestand Fehler ein oder zeigte: Komm nicht näher! Scham empfinden wir auch heute noch in sozialen Situationen. Nicht immer ist jedoch Scham der Auslöser für das Rotwerden. Besonders Menschen, die emotional sehr empfindsam sind, werden schnell auch ohne ersichtlichen Grund rot.