Stuttgart. Kunststoffe mit Karbonfasern ersetzen im Flugzeugbau der Zukunft immer mehr die Metalle. Bisher ist ihr Recycling jedoch, im Vergleich etwa zu Aluminium, noch problematisch. Mit einem neuen Verfahren, das ursprünglich aus dem Bergbau und dem Betonrecycling kommt, glauben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP jetzt einen alternativen Weg gefunden zu haben. "Die Methode heißt Elektrodynamische Fragmentierung", sagt Wissenschaftler Andreas Schmohl. Physikalisch erklären die Experten das Verfahren so: Ein elektrischer Blitzschlag erzeugt lokal - genau an der Stelle, wo es erforderlich ist - Druckwellen mit einer Sprengwirkung einer TNT-Explosion. Dadurch wird das Verbundmaterial in seine Komponenten zerlegt. Die Karbonfasern können auf diese Weise erhalten bleiben und erneut verbaut werden.

Noch steht das Verfahren nach den Worten der Forscher am Anfang. Jedoch werde intensiv an der Weiterentwicklung gearbeitet. Wiederverwendungsmöglichkeiten für die Karbonfasern sehen die Wissenschaftler zum Beispiel in der Automobilproduktion und im Baubereich.