Bremen. Ein an der Universität Bremen entwickeltes Spezialfahrzeug könnte schon bald die Spargelernte revolutionieren. Der Spargelstecher ist vollautomatisch und soll sechs Stangen Spargel pro Minute ernten, wie die Uni gestern mitteilte. Durch den Einsatz versprechen sich die Wissenschaftler eine größere Unabhängigkeit der Landwirte von der traditionellen Handarbeit der Erntehelfer. Pro Feld sollen lediglich zwei bis drei Fahrzeuge und ein Arbeiter benötigt werden.

Das Spezialfahrzeug namens "AutoSpar" soll bereits zur Spargelernte 2013 nahezu marktreif sein. Anschließend könnte es in die Serienproduktion gehen, sagte Holger Raffel vom Bremer Centrum für Mechatronik (BCM) der Universität. Im Gegensatz zum sogenannten Spargel-Panther, der in den letzten Jahren auf Spargelfeldern in Niedersachsen und Brandenburg getestet worden war, benötige "AutoSpar" keinen Maschinenführer, erklärte Raffel. Das Spezialfahrzeug schneidet die erkannten Spargelstangen mithilfe einer Bild- und Sensordatenverarbeitung, elektronischen Antriebssystemen und mechanischen Positionierelementen ab. Anschließend hebt es die Stangen aus der Erde und legt sie in Schalen ab.

2010 hatten die Wissenschaftler bereits einen Prototyp vorgestellt, den sie während eines zweijährigen EU-Projekts entwickelt hatten. Nun soll die Maschine weiterentwickelt und verbessert werden, sagte Raffel. Die Europäische Union fördert das 1,3 Millionen Euro teure Projekt, an dem die Universität Bremen gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft arbeitet, mit rund 700 000 Euro.