Boston. Bestimmte Asthma-Medikamente können das Wachstum von Kindern dauerhaft hemmen. Das zeigt eine US-Studie an mehr als 1000 Kindern. Nahmen diese regelmäßig ein Asthma-Spray mit dem Wirkstoff Budesonid, blieben sie als Erwachsene im Durchschnitt 1,2 Zentimeter kleiner als Asthmatiker, die ein Placebo oder einen anderen Wirkstoff erhalten hatten. Das sei überraschend, denn bisher habe man angenommen, dass der wachstumshemmende Effekt nur vorübergehend sei, berichten die Forscher im "New England Journal of Medicine".

Das zu den Kortikosteroiden gehörende Budesonid wird häufig als Dauermedikament bei chronischem Asthma eingesetzt. Für ihre Studie hatten die Forscher die Kinder vom Grundschulalter an begleitet. Ein Drittel der kleinen Patienten inhalierte zweimal am Tag mit Budesonid. Ein weiteres Drittel bekam ein Spray mit einem Wirkstoff frei von Kortikosteroiden. Der Rest nutzte ein Placebo. Die Forscher maßen regelmäßig die Körpergröße der Kinder, bis die Mädchen 18 Jahre, die Jungen 20 Jahre oder älter waren.

Die Budesonid-Sprayer waren als Erwachsene durchschnittlich 1,2 Zentimeter kleiner als die Teilnehmer aus den anderen Gruppen. "Dabei machte es keinen Unterschied, ob es sich um Jungen oder Mädchen handelte, wie lange oder wie schwer sie Asthma hatten oder welcher Bevölkerungsgruppe sie angehörten", erklärte Studienleiter Robert Strunk von der Washington School of Medicine in St. Louis. Auch die Körpergröße der Eltern könne diese Unterschiede nicht erklären. Nach Ansicht der Forscher bedeutet dies aber nicht, dass man das Mittel sofort absetzen soll. Studien hätten belegt, dass Budesonid die Anzahl schwerer Anfälle und Klinikaufenthalte deutlich senke. Zudem benötigten die Kinder weniger zusätzliche Medikamente wie Akutsprays. Die Wissenschaftler empfehlen aber, bei Kindern immer nur die jeweils niedrigste nötige Dosierung an Budesonid zu verschreiben.