Angelika Riley, Kuratorin für Mode und Textil, Museum für Kunst und Gewerbe:

Die Krawatte hat zwar keinen praktischen Nutzen, aber durchaus eine bestimmte Funktion. Sie ist unerlässlich zum Geschäfts- oder Gesellschaftsanzug und steht insofern für die Anpassung an gesellschaftliche Normen; sie kann Ausweis einer Berufszugehörigkeit sein, aber auch ein Mittel des modischen Ausdrucks. Ihr Ursprung liegt wohl im Bedürfnis nach Individualität begründet, das die starke Vereinheitlichung der Herrenkleidung seit dem 19. Jahrhundert hervorgerufen hat. Die Geschichte von Halsbinden und Halstüchern reicht zwar noch weiter zurück, der Langbinder, die heutige Krawatte, entstand jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

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