Die Internationale Funkausstellung bietet auch in diesem Jahr viel Originelles. Wir präsentieren eine Auswahl der neuen Trends.

Berlin. Auf einer Rekord-Ausstellungsfläche von 142 200 Quadratmetern findet seit Freitag in Berlin die 52. Internationale Funkausstellung (Ifa) statt. Dominiert wird die Messe in diesem Jahr von zwei großen Trends: Sparen und Vernetzen. Alle Geräte sollen weniger Strom verbrauchen und über das Internet miteinander und mit ihrem Besitzer kommunizieren. Die ganz große technische Revolution bleibt dabei allerdings aus. Was die Aussteller zeigen, ist vor allem der Feinschliff bei den großen Trends.

Sat-TV für Tablets

Es ist nicht einfach, Satellitenfernsehen auch auf die TV-Bildschirme im Arbeits- oder Schlafzimmer zu bringen. Dazu müssen erst mühsam Antennenkabel verlegt werden. Eine Lösung bietet devolo mit seinem Dual Tuner an. Das Gerät kann digitales Satelliten-TV über die Stromleitung im ganzen Haus verteilen und auf Fernseher oder Tablets leiten.

Tippen auf Bambus

Der deutsche Zubehöranbieter Hama zeigt auf der Ifa neue Produkte seiner vor einem Jahr eingeführten "EcoLine". Zu sehen gibt es unter anderem Handy-Hüllen aus Kork und Kokosstroh sowie optisch recht auffällige Tastaturen und Computermäuse aus Bambus. Beide gibt es jeweils in einer Funk- und einer Kabelvariante. Die Funk-Mäuse sind ab 30 Euro zu haben, das Bambus-Keyboard kostet etwa 70 Euro.

Laserkanone

Eine Kanone im Kleinformat hat im Schlafzimmer gerade noch gefehlt. Der deutsche Hersteller TFA Dostmann bietet sie mit der Time Gun (etwa 45 Euro) an. Der Funkwecker zeigt Uhrzeit, Datum und Wochentag nicht auf einem Display an, er wirft sie als Projektion an die Wand. Bis zu sechs Meter weit reicht der Laser aus der 19 mal 15 Zentimeter großen und schwenkbaren Time Gun. Bei einer Entfernung von zwei Metern erscheinen die Angaben etwa 13 Zentimeter groß an der Wand, bei sechs Metern kommen sie auf 30 Zentimeter.

Für Vieltipper

Sechs Personen können mit all ihren Fingern gleichzeitig auf die Oberfläche des neuen All-in-One-PC "Aspire 7600U" tippen - und trotzdem soll der Computer mit allen Fingereingaben gleichzeitig zurechtkommen. Das sagt zumindest Acer, der Hersteller des Komplettsystems. Ob man bei zwölf Händen noch etwas vom Bildschirm erkennt, ist wohl eine andere Frage, aber dafür ist der mit 27 Zoll Diagonale (knapp 70 Zentimeter) auch großzügig dimensioniert. Das Touch-Display lässt sich zudem um 90 Grad in die Waagerechte kippen und wird so zu einer Art interaktivem Schreibtisch.

Variabler Kopfhörer

Große Muschelkopfhörer liegen im Trend. Der "Custom One Pro" von Beyerdynamic (199 Euro) kommt mit unterschiedlichen Umgebungsgeräuschen zurecht, indem er seine Klangeigenschaften schnell verändern kann. Variable Bassreflexöffnungen übernehmen das in vier Stufen. Geschlossen bieten sie laut Hersteller einen schlanken, analytischen Sound. Nach und nach kann man dann etwas mehr Bass hinzuschalten, bis die Umgebungsgeräusche nicht mehr zu hören sind. Mit 116 Dezibel Maximallautstärke sollte dies aber ohnehin kein Problem sein.

iPhone-Klangmöbel

Dockingstationen für Apples iPhone oder iPod gibt es viele. Kenwood präsentiert in Berlin nun ein Klangmöbel, das gleichzeitig Wiedergabestation für die eigene Musiksammlung sowie Beistelltisch und Standfuß für Flachbildfernseher sein kann. Das Stereosystem des "C-BX3" (399 Euro) steht auf einem stabilen Fuß und verfügt auf der Vorderseite über eine ausfahrbare Dockingstation, die den Akku des aufgestellten Geräts gleichzeitig zur Wiedergabe auflädt.

Kochende Küchenmaschine

Wem das Feingefühl fehlt, wenn es ums Kochen geht, muss nicht mehr ins Restaurant gehen, sondern kann sich eine neue Küchenmaschine von Kenwood kaufen. Der "Cooking Chef KM 086" schlägt eine Zabaione bei der exakten Temperatur schaumig oder bereitet das Risotto auf den Punkt zu. Er verfügt über ein Induktionsfeld und kann gleichzeitig rühren und kochen.

HD-Camcorder zum Schwimmen

Sony bietet mit dem "HDR-GW55VE" einen Full-HD-Camcorder, den man mit ins Wasser nehmen kann. Bis zu einer Tiefe von fünf Metern soll das Gerät wasserdicht sein, so der Hersteller, resistent gegen Staub und Erschütterungen sowieso. Ein besonders lichtempfindlicher Sensor soll das Bildrauschen reduzieren, das bei schlechten Lichtverhältnissen oft entsteht. Ein integrierter Verwacklungsschutz soll sogar den Betrieb im Gehen ermöglichen und die Bewegungen ausgleichen. Der Camcorder ist für etwa 550 Euro erhältlich.

Fernseher zum Selberbauen

Der neue Loewe "Connect ID" soll sich voll und ganz den Wünschen seines zukünftigen Besitzers anpassen. Der oberfränkische Hersteller bietet deswegen über 2000 Gestaltungsmöglichkeiten, mit denen sich aus verschiedenen Grundmodellen der gewünschte Fernseher zusammenstellen lassen soll. Zur Wahl stehen innere Werte wie die Bildschirmgröße, Festplattenrekorder oder unterschiedliche Empfangsmodule. Bei den Äußerlichkeiten ändern sich je nach Wunsch Gehäusefarbe, Rahmenfarbe oder Aufstellmöglichkeit. So viel Individualität hat ihren Preis: Die Fernseher starten ab 2000 Euro.

Skype auf dem Sofa

Mit der neuen "TVCam HD" von Logitech (200 Euro) könnte sich der Internet-Telefondienst Skype von PC und Smartphone lösen und im Wohnzimmer Einzug halten. Die "TVCam HD" lässt sich am Flachbildfernseher anklippen und per HDMI mit dem TV-Gerät verbinden. Über WLAN kann sich die Kamera mit dem eigenen Netzwerk verbinden. Sämtliche Hard- und Software wie die Skype-Applikation ist bereits integriert, der Fernseher muss keine weiteren Voraussetzungen erfüllen. Anrufe werden durch einen Klingelton angezeigt, auch wenn das Gerät nicht eingeschaltet ist. Mit Fernbedienung kann die Kamera vom Sofa aus gesteuert werden, die Tonaufnahme soll durch vier Mikrofone besonders klar sein.