Die erste Testfahrt des Nasa-Rovers über die Mars-Oberfläche ist geglückt. Wetterstation schickt eisige Temperaturdaten auf die Erde.

Washington. Der Rover „Curiosity“ ist erstmals ein kleines Stück über den Mars gefahren. „Das könnte für uns gar keine größere Bedeutung haben“, sagte Pete Theisinger, Manager bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im kalifornischen Pasadena. „Wir haben einen Rover gebaut, aber wenn der Rover nicht fahren kann, haben wir nichts erreicht.“

+++"Curiosity" sendet eisige Temperaturdaten vom Mars+++

Das Forschungsfahrzeug wendete nach Nasa-Angaben zuerst die vier beweglichen seiner insgesamt sechs Räder hin- und her. Dann rollte es rund drei Meter nach vorne, drehte sich um 90 Grad und rollte etwa zwei Meter zurück. Das Ganze habe ungefähr eine Viertelstunde gedauert.

Das Manöver ist nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Teil einer allgemeinen Überprüfung der Funktionen des Rovers, der am 5. August auf dem Roten Planeten aufsetzte. Anschließend soll er sich demnach Dutzende Meter pro Tag auf der Mars-Oberfläche fortbewegen können.

Die Wetterstation des Rovers hat unterdessen erste eisige Temperaturdaten vom Mars geschickt. Seit das Roboterfahrzeug auf dem Roten Planeten gelandet sei, habe die Lufttemperatur dort durchschnittlich zwischen -2 und -75 Grad Celsius gelegen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit. Die Bodentemperaturen hätten sich vom Nachmittag bis zur Morgendämmerung zwischen 3 und -91 Grad Celsius bewegt.

Bei weiteren Tests der Instrumente musste die Nasa einen Rückschlag hinnehmen: Eines der beiden Windmess-Geräte des Rovers funktioniere nicht mehr, sagte Nasa-Wissenschaftler Ashwin Vasavada. Möglicherweise sei es beim Flug oder bei der Landung beschädigt worden, eventuell durch aufgewirbelte Steine. „Aber das werden wir nie ganz aufklären können.“ Die beiden Geräte sollten gemeinsam Richtung und Stärke des Windes messen. Mit nur einem Sensor sei das schwieriger, aber auch möglich, sagte Vasavada.

+++Rätsel um Fleck auf "Curiosity"-Aufnahme gelöst+++

Am Montag hatte der Marsrover erstmals seinen mehr als zwei Meter langen Roboterarm ausgestreckt. „Alles lief wie geplant“, sagte Louise Jandura, Wissenschaftlerin der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Der Roboterarm sei nun einsatzbereit.

Mit dem Instrument kann "Curiosity“ (Neugier) bohren und loses Gestein aufsammeln. Auch eine Kamera ist an dem Arm installiert. Der erste Einsatz sei aber nur ein Test gewesen, teilte die Nasa mit. Ein von der Raumfahrtbehörde veröffentlichtes Foto zeigt den Forschungsroboter mit ausgefahrenem Arm.

Der bislang teuerste und technisch aufgefeilteste Rover war vor rund zwei Wochen auf dem Roten Planeten gelandet. In der kommenden Woche könnte "Curiosity“ – wenn alles nach Plan läuft – mit ersten wissenschaftlichen Experimenten an der Landestelle beginnen.