Die Giganten ernähren sich in größeren Tiefen und erleichtern sich an der Oberfläche

La Jolla. Blauwale ernähren sich hauptsächlich von Krill, den sie in Meerestiefen von gut 100 Metern mit ihren Barten (bürstenartige Hornplatten) aus dem Wasser filtern. An der Oberfläche entlassen sie die verdauten Überreste ins Wasser - und düngen damit die Meere. Wie groß dieser Beitrag der Blau- und anderer Wale ist, erforschen vor allem Wissenschaftler in den USA und Australien. Der Meeresbiologe Eddie Kisfaludy erwischte jetzt auf einem Überwachungsflug einen Blauwal beim Geschäftemachen.

Kisfaludy fotografierte einen erwachsenen Blauwal, der etwa 30 Meter lang war. Fast ebenso lang war die orangerote Fäkalienwolke, die das Tier auf seinem Weg entlang der südkalifornischen Küste im Wasser hinterließ. Die flockigen Walexkremente sinken nicht zu Boden, sondern schweben an der Oberfläche. Damit versorgen sie eine Meereszone, die vor allem durch die gute Lichtversorgung besonders produktiv ist. Allerdings fehlt es hier tendenziell an Nährstoffen, denn deren vorwiegende Fließrichtung verläuft nach unten: Abgestorbene Meeresorganismen sinken zu Boden und mit ihnen Nährstoffe wie Stickstoff und Eisen.

Die Beobachtung von Kisfaludy bestätigt Studien von Kollegen der Universitäten Vermont und Harvard im Golf von Maine an der US-Ostküste. Demnach tragen die dort lebenden Buckelwale mehr Stickstoff in den Golf ein als alle einmündenden Flüsse.