Perth. Ist Ecstasy nur eine illegale Droge oder können die Eigenschaften der Substanz in einem Medikament Verwendung finden, das bestimmten Parkinson-Patienten helfen könnte? Ein Forscherteam der University of Western Australia unter der Leitung des medizinischen Chemikers Professor Matthew Piggott ist der Meinung, das sei möglich.

"Ohne die Einnahme von Medikamenten fällt es Parkinson-Patienten schwer, sich zu bewegen. Das Medikament Levodopa stellt die Bewegungsfähigkeit wieder her, langfristig gesehen treten jedoch häufig Nebenwirkungen auf. So verkürzen sich die Zeiträume, in denen die Symptome der Erkrankung weitestgehend beherrscht werden. Auch die typischen ruckartigen und unkontrollierbaren Bewegungen treten auf, die im medizinischen Fachjargon als Dyskinesie bezeichnet werden", erklärt Piggott. Dyskinesie werde häufig als ein Symptom der Parkinson-Erkrankung gesehen, obwohl die Störung des Bewegungsablaufs tatsächlich eine Nebenwirkung der Levodopa-Behandlung sei.

Methylendioxymethamphetamin (MDMA), besser bekannt als Ecstasy, selbst solle nicht eingesetzt werden - schließlich mache es high, und es werden dem Stoff laut Piggott schädliche Auswirkungen auf Nerven und Gehirnchemie zugeschrieben. Das Forscherteam von der University of Western Australia trennte jedoch in Zusammenarbeit mit Parkinson-Experten aus Toronto die positiven Eigenschaften von MDMA von den negativen und "baute" neue Wirkstoffe. In Tierversuchen mit den Substanzen zeigte sich demnach, dass die Parkinson-Symptome länger beherrschbar wurden und keine Bewegungsstörungen mehr unter Levodopa-Behandlung auftraten. Wissenschaftler der gleichen Universität fanden bei Versuchen mit Ratten und Zellen heraus, dass die Substanzen wahrscheinlich auch nicht so schädliche Einflüsse haben wie MDMA.