London. Europas Fledermäuse werden künftig systematisch belauscht: Ein Onlinetool hilft Forschern dabei, die verschiedenen Arten anhand ihrer typischen Ultraschallrufe zu identifizieren. Die Treffsicherheit liege je nach Art bei bis zu 98 Prozent. Man benötige laut dem europäischen Forscherteam, das das "iBatsID" getaufte Programm entwickelt hat, dafür nur eine Tonaufnahme der Fledermausrufe. Erstmals habe man damit eine Bestimmungshilfe für ganz Europa, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Journal of Applied Ecology".

Fledermäuse setzen ihre Ultraschallrufe zur Orientierung und zum Auffinden ihrer Beute ein. "Viele Fledermausarten haben dabei spezifische Rufstrukturen entwickelt, anhand derer sie sich akustisch identifizieren lassen", so die Wissenschaftler. Bisher habe es aber keine einheitliche Methode für diese Rufbestimmung gegeben - unter anderem, weil eine europaweite oder globale Sammlung aller artspezifischen Rufe gefehlt habe. Eine solche Sammlung gebe es nun - sie war die Grundlage für das Onlinetool.

Die Überwachung und Kartierung von Fledermäusen sei enorm wichtig, betonen die Forscher. Sie helfe nicht nur beim Schutz der bedrohten Flugsäuger; die Verteilung der Arten verrate auch viel über den Zustand der europäischen Ökosysteme.