Auch in Hamburg forschen Wissenschaftler an Zebrafischen. So arbeitet beispielsweise am Thünen-Institut für Fischereiökologie ein Team von Genetikern um Dr. Jochen Trautner daran, befruchtete Eizellen von Fischen so einzufrieren, dass diese keinen Schaden nehmen. Während es bei Menschen und Säugetieren längst Routine ist, befruchtete Eizellen einzufrieren, um sie Jahre später zu verwenden, ist dies bei Fischen noch sehr schwierig.

Ein anderes Team des gleichen Thünen-Instituts nutzt Zebrafische als Modellorganismen. In ihren Experimenten setzen die Forscher Embryonen unterschiedlichen Giften aus; dann analysieren sie die Folgeschäden. Auf diese Weise wollen sie herausfinden, wie sich die Verschmutzung der Meere auf Fische auswirkt und was sich dagegen tun ließe.

Eine Zebrafischlinie genüge dem Institut, das lediglich über ein paar Hundert Fische verfügt, derzeit für seine Forschung, sagt Jochen Trautner. Zudem nutzten die Wissenschaftler für ihre aktuellen Projekte nur die Eier der Fische. Dies habe den Vorteil, dass sich früher Ergebnisse zeigten, sagt Trautner. Der viel kleinere Organismus eines Embryos reagiere häufig schneller und auf geringere Mengen einer Substanz als der Körper eines ausgewachsenen Fisches. Zudem verringere sich der bürokratische Aufwand, da Versuche an Fischeiern nicht zu den meldepflichtigen Tierversuchen zählten.