Washington. Kanadische Forscher haben eine neuartige Ultraschallbehandlung gegen Krebstumoren entwickelt. Wird sie mit einer herkömmlichen Strahlentherapie kombiniert, sterben zehnmal mehr Krebszellen ab als ohne den Ultraschall. Das zeigen erste Tests mit krebskranken Mäusen.

Bei dem Verfahren werden zunächst winzige Gasbläschen in den Blutkreislauf gebracht. Mit dem Blut gelangen sie bis in die feinen Gefäße des Tumors. Durch Ultraschall beginnen die Bläschen zu schwingen und platzen schließlich. Das zerstöre die Tumorgefäße und lasse die umliegenden Krebszellen absterben, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings".

"Die für die Bekämpfung eines Tumors nötige Strahlendosis kann durch die Ultraschallbehandlung deutlich gesenkt werden", schreiben Gregory Czarnota von der Universität in Toronto und seine Kollegen. Das reduziere auch die Nebenwirkungen bei dieser Form der Therapie. Bei den Mäusen seien die Krebstumoren selbst bei normalerweise unwirksamen Dosierungen geschrumpft, wenn diese zusätzlich mit Ultraschall behandelt wurden. Von den Tieren, die diese Kombinationstherapie erhielten, hätten zudem deutlich mehr überlebt als bei den nur mit Strahlung behandelten Mäusen.

Die Wissenschaftler haben ihre Methode bisher nur mit Mäusen getestet, denen menschliche Prostata-Tumoren eingepflanzt worden waren. Sie gehen aber davon aus, dass die neuartige Therapie auch bei anderen Krebsarten und beim Menschen funktioniert. Das Ultraschallverfahren erzeuge vor allem mechanische Schäden in den Krebsgeschwülsten und sei daher relativ unspezifisch. Es könne lediglich sein, dass man die Menge der Bläschen oder die Stärke des Ultraschalls anpassen müsse, schreiben die Forscher.