Neue Studie könnte helfen, Schäden durch ultraviolette Strahlung zu verhindern

San Diego. US-Forscher haben aufgeklärt, warum Menschen nach zu langem Sonnenbaden einen Sonnenbrand bekommen. Wie sie feststellten, schädigen die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts ein kleines RNA-Molekül in den Hornhautzellen. Dieses veränderte Molekül löst eine Reaktionskette aus, die zur Entzündung der Haut führt. Als Folge entstehen die typischen Symptome eines Sonnenbrands. Das zeigte sich in Tests mit Zellkulturen und in Versuchen mit Mäusen. Bereits die Injektion der geschädigten RNA-Moleküle habe ausgereicht, um bei nicht mit UV-Licht bestrahlten Mäusen einen Sonnenbrand auszulösen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Nature Medicine".

"Unsere Beobachtungen liefern uns einen ganz neuen Ansatzpunkt, um die Wirkung der ultravioletten Strahlung zu verstehen und Schäden zu verhindern", schreiben die Forscher der University of California in San Diego. Nun könne man neue Therapien entwickeln, um beispielsweise Menschen mit krankhaft lichtempfindlicher Haut zu helfen. Der Mechanismus liefere außerdem wichtige Einblicke in die Prozesse, die zur Bildung von Hautkrebs führen. Bisher galten vor allem die vom UV-Licht verursachten Schäden am Erbmolekül DNA als die Hauptursache der Melanome. Jetzt zeige sich, dass auch die veränderten RNA-Moleküle eine Rolle spielen könnten, wie die Forscher erklären - denn diese aktivieren Substanzen und Reaktionen, die als tumorfördernd gelten.

Hauptauslöser für einen Sonnenbrand ist die UV-B-Strahlung des Sonnenlichts. Sie macht zwar nur einen kleinen Teil der gesamten Sonnenstrahlung aus, die kurzwelligen Strahlen dringen aber weit in die Haut ein und können im Übermaß nicht nur Bräune, sondern auch den Sonnenbrand hervorrufen. Als Folge dieser Entzündungsreaktion färbt sich die Haut rot, brennt, fühlt sich heiß an und kann im Extremfall sogar Blasen bilden.