Panama-Stadt. Die Einrichtung eines Schutzgebiets für Wale im Südatlantik ist erneut am Widerstand Japans gescheitert. Zu Beginn der 64. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Panama-Stadt blockierten Japan und einige weitere Staaten eine Initiative Brasiliens und Argentiniens. Diese und die Walschützer wollen, dass in dem riesigen Gebiet nur noch Walbeobachtung möglich ist.

"Es ist sehr enttäuschend, dass es ihnen gelungen ist, das Schutzgebiet zu blockieren", sagte der deutsche Meeresbiologe Ralf Sonntag vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) nach der Entscheidung der Tagung. "Das ist zwar eine politische Niederlage für die im Walschutz sehr engagierten lateinamerikanischen Länder, aber sie ist keine Katastrophe für den Walschutz", sagte Sandra Altherr von der Organisation ProWildlife. "Denn in dem beantragten Gebiet findet keinerlei Walfang statt - und die Länder können in ihrer 200-Seemeilenzone ohnehin auf eigene Faust ein Schutzgebiet einrichten."

Ein weiteres stark umkämpftes Thema waren die Walfangquoten für Ureinwohner. Für die nächsten sechs Jahre, wurde gestern trotz Protesten beschlossen, erhalten USA und Russland gemeinsam eine jährliche Quote auf 140 Grauwale und 67 Grönlandwale. St. Vincent und die Grenadinen dürfen laut IWC im gleichen Zeitraum jährlich vier Buckelwale fangen.