Offenbach. Der Dezember 2011 war drei Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Mitteltemperatur liegt bei 3,8 Grad. Nur vier Dezember-Monate waren in Deutschland seit Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahr 1881 wärmer: 1918 (3,9 Grad), 1934 (4,8 Grad), 1974 (4,8 Grad) und 2006 (4,4 Grad).

Ansonsten vermeldet der Norden eher traurige Wetterrekorde: 2011 hatte Schleswig-Holstein den meisten Regen und Hamburg den wenigsten Sonnenschein. Für ganz Deutschland gehört 2011 mit einer mittleren Temperatur von 9,6 Grad Celsius zu den fünf wärmsten Jahren seit 1881, teilte der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen mit. Das langjährige Mittel beträgt 8,2 Grad. Reicher an Sonnenschein - 1824 Stunden - waren nur 2003 und 1959. Viel Sonne in einem extrem trockenen Frühjahr, heftiger Regen im Sommer besonders im Norden und Osten, ein ungewöhnlich ausgeprägter Altweibersommer und der trockenste November seit mehr als 100 Jahren - so verlief das Wetterjahr in Deutschland. Elf von zwölf Monaten waren zu warm, nur der Juli zu kühl.

Schleswig-Holstein war mit durchschnittlich 856 Liter Niederschlag je Quadratmeter das nasseste Bundesland. Außerdem gehörte der Norden mit 9,4 Grad Celsius (2010: 8,3 Grad) zu den kälteren und mit 1648 Stunden (1567 Stunden) zu den relativ sonnenarmen Regionen Deutschlands. Hamburg erhielt mit 1584 Stunden (1507) von allen Bundesländern den wenigsten Sonnenschein. Die Durchschnittstemperatur in der Hansestadt betrug 10,1 Grad (8,8) und die Niederschlagsmenge 749 Liter (750).

Das neue Jahr startet gleich mit rekordverdächtigen Temperaturen. Bis zu 14 Grad im Westen sagt der DWD für Sonntag voraus - so mild war der Jahresbeginn dort noch nie. Den deutschen Wärmerekord für Neujahr hält übrigens Karlsruhe seit dem 1. Januar 1877 mit frühlingshaften 16,5 Grad.