Columbia. Sie sind eng miteinander verwandt und äußerlich nicht zu unterscheiden: Der Östliche Graue Laubfrosch (Hyla versicolor) und der Cope's Graue Laubfrosch (Hyla chrysoscelis), die unter anderem im US-Bundesstaat Missouri leben. Der Östliche Graue Laubfrosch trägt allerdings doppelt so viele Chromosomen wie sein Verwandter. Dieser Unterschied wirkt sich offenbar auf das Trillern aus, mit denen die Männchen beider Arten paarungsbereite Weibchen anlocken, und darauf, wie die Weibchen die zu ihnen passende Art erkennen, berichtet der Biologe Carl Gerhardt im Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B".

Gerhardt, Professor an der University of Missouri in Columbia, hatte in früheren Studien festgestellt, dass der Östliche Graue Laubfrosch mit doppelt so vielen Chromosomen über größere Zellen verfügt, was ihn langsamer trillern lässt als seinen Verwandten. Beide Arten "singen" aber das gleiche Lied. "Das ist etwa so wie der Unterschied zwischen dem Eric-Clapton-Song Layla im Original und einer Unplugged-Version", erläutert Gerhardt. Für seine neue Studie setzte er Weibchen beider Arten künstlich erzeugtem Trillern von Männchen beider Arten aus. Das Ergebnis: Die Weibchen hüpften jeweils in die Richtung des Trillerns von Männchen, deren Chromosomensätze mit den ihren übereinstimmten.

Gerhardt: "Das zeigt, dass allein die Zahl der Chromosomen das Verhalten von Arten so steuern kann, dass sie voneinander getrennt bleiben."