Ein internationales Forscherteam hat drei neue Gene identifiziert, die zum Entstehen des sogenannten atopischen Ekzems beitragen. Die auch als Neurodermitis bezeichnete chronische Entzündung der Haut betrifft allein in Deutschland etwa drei Millionen Menschen, vor allem Kinder.

München. Ein internationales Forscherteam hat drei neue Gene identifiziert, die zum Entstehen des sogenannten atopischen Ekzems beitragen. Die auch als Neurodermitis bezeichnete chronische Entzündung der Haut betrifft allein in Deutschland etwa drei Millionen Menschen, vor allem Kinder. Für ihre Studie, die im Journal "Nature Genetics" veröffentlicht wird, hatten die Forscher 10 000 Neurodermitis-Patienten und 40 000 gesunde Vergleichspatienten aus zwölf Ländern untersucht. Es sei die bisher größte genetische Studie zu Neurodermitis, teilte das federführende Helmholtz Zentrum München mit. Forscher vermuten bereits seit Längerem, dass die Ursachen für Neurodermitis in den Genen liegen.

So können etwa Mutationen in bestimmten Genen die Barrierefunktion der Haut stören, die dadurch empfindlicher auf Umweltreize reagiert. Zwei der jetzt entdeckten Gene passen in dieses Schema: Sie sind normalerweise dafür verantwortlich, die Barrierefunktion aufrechtzuerhalten; durch Mutationen könnte sich ihre Funktion verändern. Das dritte gefundene Gen hat den Forschern zufolge Auswirkungen auf die Funktion des Immunsystems und beeinflusst auch die Entstehung von Asthma und Allergien.

Normalerweise schützt eine Barriere in der obersten Hautschicht die Haut nach außen gegen Krankheitserreger wie Bakterien. Doch diese Funktion ist bei Patienten mit einem atopischen Ekzem eingeschränkt, außerdem ist ihre Haut meist trockener.