Villigen. Vor Kurzem wurden in China Fossilien von einzelligen Organismen entdeckt, die vor etwa 570 Millionen Jahren lebten. Forscher des Paul-Scherrer-Instituts in Villigen (Schweiz) haben die sandkorngroßen Fossilien nun mit starkem Röntgenlicht untersucht. Das Ergebnis: Die Einzeller teilten sich derart in zwei, vier, acht und mehr Zellen, wie es heute tierische und menschliche Embryonen tun. Insofern handele es sich bei den amöbenartigen Organismen womöglich um die unmittelbaren Vorläufer der frühesten Tiere, schreiben die Forscher im Fachjournal "Science". An der Studie sind auch Forscher der Universitäten von Stockholm, Bristol und Zürich beteiligt.

Der Theorie nach ist alles Leben auf der Erde aus einem gemeinsamen einzelligen Vorfahren entstanden. Zu verschiedenen Zeiten in der Erdgeschichte taten sich Einzeller zusammen, um zu Vielzellern zu werden - und so die Vielfalt der Tierwelt zu schaffen. Diese evolutionären Schritte sind allerdings kaum durch Fossilien belegt.

Eigentlich hätten die in China entdeckten Organismen gar nicht zu Fossilien werden dürfen, denn sie waren einst ja zähflüssige Zellansammlungen. Da sie aber in Sedimenten vergraben waren, in denen sich viel Phosphat befindet, konnte dieses in die Zellwände der Organismen eindringen und sie zu Stein werden lassen.