Forscher untersuchen Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von wirbellosen Arten

Wilhelmshaven. Die Wassertemperatur auf dem Grund der Nordsee hat einen "wesentlichen Einfluss" auf die Verbreitung von wirbellosen Tieren, die dort leben. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Forschungsinstitute Biodiversität und Klima(BiK-F) und Senckenberg am Meer in einer neuen Studie. Sie hatten erstmals die Verbreitungsgebiete von 20 wirbellosen, am Boden lebenden Tieren in der gesamten Nordsee berechnet. Die Studie ist im Fachjournal "Marine Ecology Progress Series" erschienen.

Anlass für die Analyse ist der Klimawandel. Er führt dazu, dass die Nordsee wärmer wird. Welche Folgen das für wirbellose Tiere wie Würmer, Seeigel, Krebse und Muscheln hat, ist noch weitestgehend unklar. Um das beurteilen zu können, muss zunächst ermittelt werden, wo bestimmte Arten derzeit leben - und in welcher Menge. An einigen Stellen immerhin ist das tatsächliche Vorkommen schon erfasst.

Auf der Grundlage dieser Daten berechneten die Wissenschaftler mit neun gängigen Modellierprogrammen die Verbreitung von 20 Tierarten in der gesamten Nordsee, wobei sie die Software mit Daten etwa zur Wassertiefe und -temperatur fütterten. Von solchen Faktoren hängt maßgeblich ab, ob die jeweilige Art an einem bestimmten Ort leben kann oder nicht. Je nach Software ergaben sich bei der Verbreitung Unterschiede bis zu 30 Prozent. Welche Berechnung der Realität nahe komme, müssten nun weitere Studien zeigen, schreiben die Wissenschaftler.