Drei Wissenschaftler erhalten den Werner-Otto-Preis für herausragende medizinische Studien

Hamburg. Große Ehre für Hamburger Wissenschaftler: Für herausragende Leistungen in der medizinischen Forschung erhielten drei Naturwissenschaftler des Universitätsklinikums Eppendorf gestern den Preis der Werner-Otto-Stiftung. Die mit insgesamt 16 000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1976 alle zwei Jahre an Ärzte und Forscher in Hamburg vergeben.

8000 Euro gingen an Dr. Sandra Pohl, 36, aus der Kinderklinik. Sie hat mit ihrer Arbeitsgruppe die Funktion und krankhafte Veränderungen von Lysosomen untersucht. Diese sind sozusagen die Müllabfuhr der menschlichen Zelle, in der Stoffwechselprodukte abgebaut oder recycelt werden. Kann der Körper aufgrund eines Gendefektes bestimmte Enzyme, die dafür zuständig sind, nicht produzieren, kommt es zu schweren Erkrankungen, die oft schon im Kindesalter zum Tode führen.

Die andere Hälfte des Preisgeldes ging je zur Hälfte an Dr. Alexander Bartelt, 29, vom Institut für Biochemie und molekulare Zellbiologie und Dr. Georg Rosenberger, 40, vom Institut für Humangenetik. Bartelt erhielt den Preis für seine Arbeiten zur Bedeutung des braunen Fettgewebes für den Energiestoffwechsel. Anders als das weiße Fettgewebe, in dem Fett gespeichert wird, kann das braune Fettgewebe Fett verbrennen. "Es wird zum Beispiel durch Kälte aktiviert und kann dann die Triglyceride senken, bestimmte Fette im Blut und im weißen Fettgewebe", erklärt Bartelt. Die Folge: Die Fettpolster schrumpfen, das Körpergewicht sinkt.

Georg Rosenberger wird ausgezeichnet für seine Arbeiten zur Entstehung von Erkrankungen des Gehirns durch einzelne Gendefekte. Er fand heraus, dass eine Veränderung des Gens GRIN 2B vor allem eine geistige Behinderung zur Folge hat und Veränderungen des Gens GRIN 2A in erster Linie eine Epilepsie auslösen.