Leipzig. Europas Gewässer werden in Zukunft stärker mit Insektenvernichtungsmitteln belastet sein als bisher. Das ist das Ergebnis einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), für die Forscher die Situation von 1990 mit Szenarien zum Klima- und Landnutzungswandel im Jahr 2090 verglichen haben. Auch weite Teile Deutschlands gehören dann zu den rund 40 Prozent der Fläche Europas, in denen die Gewässer wegen Pestiziden keinen guten ökologischen Status mehr erreichen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Ecological Applications".

Die Studie rechnet mit einem Anstieg vom bis zu 23-fachen des momentanen Insektizideinsatzes. Dabei konnten die Forscher einen Zusammenhang zur Temperatur nachweisen: Die klimatischen Veränderungen würden bei Insekten zu einer Erhöhung der Entwicklungsgeschwindigkeit und der Überlebensrate im Winter und damit zu höheren Zahlen führen.