Wind, Wasser und Boote führten Prof. Christoph Heesen, 46, von Köln nach Hamburg - und natürlich seine Ehefrau, eine eingefleischte Hamburgerin. Heute lebt der begeisterte Segler und vierfache Vater mit seiner Familie in Eimsbüttel. Doch die Gedanken gehen in die Ferne: Der Experte für Multiple Sklerose erforscht ein exotisches Heilmittel aus Indien, den Indischen Weihrauch.

Prof. Heesen ist fasziniert von der Pflanze, die in vielen religiösen Zeremonien eine Rolle spielt und schon in der Antike als Medikament eingesetzt wurde. Jetzt will der Neurologe mit anderen Forschern untersuchen, ob Weihrauch Patienten mit MS helfen kann.

Vor 15 Jahren begann der Arzt am Hamburger UKE, eine Multiple-Sklerose-Ambulanz aufzubauen. Doch es geht ihm nicht nur um neue Therapien, sondern auch darum, wie die meist jungen Patienten mit der chronischen Krankheit besser zurechtkommen. "Ich interessiere mich sehr für medizinethische Fragen. Hier habe ich meine Leidenschaft auch ein bisschen zu meinem Beruf gemacht." Wie MS-Kranke zu gut informierten Patienten werden, darüber hält Heesen gerade einen Vortrag vor Ärzten in Spanien. Vielleicht kann er bald auch über einen erfolgreichen Weihrauch-Einsatz berichten.