Hamburg. 22 000 Babys erblicken jedes Jahr in Hamburg das Licht der Welt. Derzeit werde in 97 Prozent aller Fälle die Nabelschnur nach der Geburt im Müll entsorgt, so die Krankenkasse DAK. Gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) will sie jetzt junge Eltern über eine Nutzung des Nabelschnurbluts ihrer Neugeborenen informieren.

"Nabelschnurblut stellt neben Stammzellen aus dem Knochenmark und dem fließenden Blut eine zusätzliche, wertvolle Stammzellquelle dar", sagte Dr. Alexander Schmidt, Geschäftsführer der DKMS-Nabelschnurblutbank, gestern in Hamburg. "Direkt nach der Geburt gesammelt und konserviert, können die Stammzellen vielleicht schon bald einem Leukämiepatienten transplantiert werden und ihm eine neue Chance auf Leben geben." Bisher sind in der DKMS-Nabelschnurblutbank mit Sitz in Dresden 5000 Nabelschnurblut-Präparate eingelagert. Eine Punktion der Nabelschnur ist nach Angaben der DAK ohne gesundheitliches Risiko.

In den elf DAK-Servicezentren in Hamburg werden Schwangere ab sofort über die Möglichkeit der kostenlosen Nabelschnurblut-Spende informiert. Schirmherrin des Projektes, das im kommenden Jahr auf ganz Norddeutschland ausgeweitet werden soll, ist Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). In Hamburg werden bereits im Katholischen Marienkrankenhaus sowie in den Asklepios-Kliniken Wandsbek, Altona und Nord Heidberg Spenden für die DKMS-Nabelschnurblutbank entnommen.