Menschen gähnen verstärkt bei Müdigkeit - das Blut wird dann mehr mit Sauerstoff versorgt und der Kreislauf kommt wieder in Schwung.

Prof. Martin Scherer, Institut für Allgemeinmedizin, UKE:

Das Gähnen ist noch nicht besonders gut erforscht. Bekannt ist aber, dass Menschen verstärkt bei Müdigkeit gähnen und die Ausschüttung von spezifischen Botenstoffen eine Rolle spielt. Wenn man gähnt, werden die Gesichtsmuskeln angespannt, Blutdruck und Herzfrequenz steigen und der Kreislauf kommt wieder in Schwung. Außerdem wird durch das tiefere Einatmen das Blut verstärkt mit Sauerstoff versorgt, das macht wieder wacher. Zur Kühlung des Gehirns dient Gähnen jedoch, entgegen vieler Gerüchte, nicht. Bei einigen Tieren, etwa bei Pavianen, soll Gähnen eine abschreckende Wirkung auf Rivalen haben - ist also das komplette Gegenteil zum Ausdruck von Müdigkeit wie bei uns Menschen.