Studie untersuchte die Umweltauswirkungen des MSC-Programms

Hamburg. Das Zertifizierungsprogramm für nachhaltigen Fischfang des Marine Stewardship Council (MSC) verbessert messbar die Situation der Meere. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom MSC beauftragte Studie. Viele der mit dem kleinen blauen Logo ausgezeichneten Fischereien trügen zu einer Erholung der Bestände bei - und zu einem verminderten Beifang.

Für die Studie seien über zehn Jahre die Umweltleistung von den Fischereien untersucht worden, die sich zertifizieren lassen wollten, sagte Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Deutschland-Büros, gestern in Hamburg. Umweltleistung heißt: Wie entwickelt sich der Fischbestand? Wie hoch ist der Beifang? Wie entwickelt sich das Ökosystem? Zu Beginn erfüllten die Fischereien lediglich 50 Prozent dieser Anforderungen; zum Zeitpunkt der Zertifizierung stieg der Anteil auf 70 Prozent. Zum Schluss konnten fast alle 133 zertifizierten Fischereien von sich behaupten, zu mindestens 80 Prozent nachhaltige Fischerei zu betreiben.

Ein Beispiel für den Erfolg des MSC-Programms seien die Hoki-Bestände vor Neuseeland. Dadurch, dass die Höchstfangmenge für die Fischart zwischen 2001 und 2009 von 250 000 Tonnen auf 100 000 Tonnen jährlich gesenkt wurde, habe sich der Bestand so gut erholt, dass die Fangmenge im Oktober 2011 wieder auf 130 000 Tonnen erhöht werden konnte. Auch das geschätzte Gesamtvorkommen von Alaska-Seelachs im Golf von Alaska nehme seit der Zertifizierung im Jahr 2005 kontinuierlich zu. Und beim Fischen des Kap-Seehechts konnte der Beifang von Albatrossen durch flatternde Leinen um 80 Prozent gesenkt werden.

Der MSC wurde 1997 von der Umweltorganisation WWF und dem Lebensmittelkonzern Unilever gegründet. In der vergangenen Woche war die Küstenfischer Nord in Heiligenhafen (Schleswig-Holstein) als zweite deutsche Ostseefischerei nach der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer GmbH in Cuxhaven MSC-zertifiziert worden.