Als er 1981 als Physikstudent einen Vortrag zum Treibhauseffekt hörte, sei er zur Klimaforschung konvertiert, sagt Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. In den kommenden Wochen wird das Wissen, das er seitdem erworben hat, wieder gefragt sein - Ende November beginnt in Durban (Südafrika) der nächste Uno-Klimagipfel.

Der Vater dreier Söhne im Alter von 15, 18 und 20 Jahren ist wenig optimistisch, was den globalen Verhandlungsprozess angeht. Er konzentriert sich lieber auf die Wissenschaft, auf die Berechnung von Klimaszenarien mit hoch entwickelten Computermodellen. Was trocken klingt, ist für den 51-Jährigen ein "echter Traumjob".

Und das in seiner Lieblingsstadt, aus der er nie wieder wegziehen möchte, versichert der gebürtige Westerwälder. Dabei hat er Alternativen kennengelernt: Sein Studium absolvierte Marotzke in Bonn und Kopenhagen, seine Forschungsarbeiten zum Golfstrom führten ihn nach Kiel, in die USA an das renommierte Massachusetts Institute of Technology und ins britische Southampton. Dass Hamburg in naher Zukunft wegen des steigenden Meeresspiegels untergeht, sei nicht zu befürchten, versichert der Klimaforscher.

Sein eigener Beitrag zum Klimaschutz? Den sieht der passionierte Radfahrer vor allem darin, dass er sein Auto abgeschafft hat. Je nach Wetter radelt Marotzke zur Arbeit oder steigt in die U-Bahn.