Während der NS-Zeit war es verboten, Brot am Herstellungstag zu verkaufen. Der Grund war ein wirtschaftlicher: Die Getreiedeernten waren schlecht.

Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, Fakultät Life Sciences, HAW Hamburg:

Die Warnung vor warmem Brot ist Generationen alt und findet sich in Kochbüchern wieder. Während der NS-Zeit war es tatsächlich verboten, Brot am Herstellungstag zu verkaufen. Der Grund war ein wirtschaftlicher: Die Getreideernten waren schlecht und die Befürchtung, dass die Bevölkerung zu viel Brot essen könnte, groß. Frisches Brot ist weich und lässt sich in großen Mengen verzehren. Nach einer Weile wird das Brot härter, man muss stärker kauen und verzehrt dadurch kleinere Mengen. Aus physiologischer Sicht gibt es für die Warnung vor frischem Brot oder Kuchen keine Begründung. Die Hefegärung ist nach dem Backprozess abgeschlossen und eine Nachgärung im Magen ist unmöglich.