Durch die Reibung verringert sich die Drehgeschwindigkeit des Bremskörpers. Dabei wird Energie und hochfrequenten Schwingungen frei.

Prof. Christian Wolfgang Fervers, Department für Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau, HAW Hamburg:

Viele Bremsen funktionieren wie folgt: Ein fest stehender Belag wird an eine sich drehende Bremsscheibe, Trommel oder Felge gepresst. Dabei entsteht Reibung, durch die sich die Drehgeschwindigkeit des Bremskörpers verringert. Der Belag haftet zunächst, doch mit zunehmender Kraft verformt er sich, gleitet schließlich - und haftet wieder. Dieser Wechsel zwischen Haft- und Gleit-reibung ist zum Beispiel vom Material des Belags abhängig oder von der Beschaffenheit der Bremskörperoberfläche (nass, trocken, schmutzig). Wenn der Belag zu gleiten beginnt, entlädt sich die Energie, die in der Verspannung steckt, teilweise in Form von hochfrequenten Schwingungen. Je größer der Unterschied zwischen Haft- und Gleitreibung ist, desto eher neigt die Bremse zum Quietschen.