Aussetzaktion ist Teil eines nationalen Aktionsplans zur Wiederansiedlung der Fischart

Bremervörde. Wissenschaftler und Umweltschützer haben 500 Jungstöre aus Frankreich im Kreis Cuxhaven in die Oste ausgesetzt. Weitere 500 Jungstöre sollen im kommenden Frühjahr hinzukommen, teilte Jochen Bölsche von der Arbeitsgemeinschaft Osteland mit. Die Aktion wurde vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerkunde und Binnenfischerei geleitet.

Der Europäische Stör (Acipenser sturio) ist in Deutschland um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts dezimiert worden, die letzten Exemplare besiedelten bis Ende der 1960er-Jahre die Eider, bevor die Art in hiesigen Gewässern ausstarb. Weltweit hat der Fisch allein in Südfrankreich überleben können, und auch dort leben nur noch wenige Hundert Tiere. "Die Oste ist für die Störe gut geeignet", sagte Bölsche. Zu Forschungszwecken sind in den vergangenen zwei Jahren bereits 62 teils mit Minisendern versehene Störe in den Fluss gebracht worden.

Im Rahmen des "Nationalen Aktionsplans Stör" sollen Störe in Oder, Elbe und Rhein sowie in deren Nebenflüssen wieder heimisch werden. Die erste Aussetzaktion lief im Mai 2007 an der Oder. Auch dort trugen einige Tiere Sender, um ihr Verhalten beobachten zu können. Da die ehemaligen Ostseestöre jedoch Nachfahren des vor etwa 1000 Jahren eingewanderten Amerikanischen Atlantischen Störs (Acipenser oxyrinchus) sind, wurde hier diese Art freigelassen. 2008 folgten die ersten Europäischen Störe, die bei Lenzen in die Elbe gesetzt wurden.