Das Recht als Bürger in der Hansestadt zu verkehren, erhielten fast ausschließlich Männer und auch unter diesen nur Privilegierte.

Prof. Jürgen Sarnowsky, Historiker von der Universität Hamburg:

Im Jahr 1500 lebten in unserer Stadt erst 14 000 Menschen. "Bürger" hießen damals nur Einwohner, die Hamburgs Politik bestimmen durften. Dieses Recht erhielten fast ausschließlich Männer - und unter ihnen nur jene, die entweder ein Haus besaßen oder genug Geld hatten, um selbstständig arbeiten zu können. In dieser Lage waren nur rund zehn Prozent aller Hamburger. Alle anderen, darunter etwa Handwerksgesellen, Mägde oder Arbeiter, durften sich nicht Bürger nennen, und sie durften auch nicht den Rat wählen, so hieß die damalige Hamburger Regierung. Wer neu in die Stadt kam, musste beim Rat das Bürgerrecht beantragen. Heute gilt hierzulande und in Hamburg: Wer mindestens 18 Jahre alt und Deutscher ist, darf zur Wahl gehen - egal ob reich oder arm, ob Frau oder Mann.