Tränen sind für die Kommunikation sehr wichtig. Sie festigen schon früh die Mutter-Kind-Bindung und lösen Mitgefühl aus.

Prof. Jürgen Lorenz, Fakultät Life Sciences, HAW Hamburg:

Lachen und Weinen drücken zwar unterschiedliche Gefühle aus - aber das weiß das vegetative Nervensystem nicht. Es reagiert programmiert: Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird vertieft, die Pupillen weiten sich. Und die Tränen fließen. Das Großhirn sendet den Impuls zum Tränenfluss an den Hirnstamm, dieser unterscheidet nicht zwischen Freude und Traurigkeit, nicht mal zwischen Emotion und Fliege im Auge. In der menschlichen Entwicklung haben Tränen eine große Bedeutung, weil sie Mitgefühl erzeugen. Sie aktivieren bei anderen Menschen das Empathiesystem. Der soziale Kontakt zwischen Mutter und Kind entsteht zu Beginn vor allem durch Augenkontakt. Tränen verstärken die emotionalen Signale des Blickkontakts und festigen so die Mutter-Kind-Bindung.