Die Kombination zweier MRT-Techniken ermöglicht eine bessere Behandlung

Hamburg. Eine neue Methode, um den Zeitpunkt eines Schlaganfalls zu bestimmen, hat eine Forschergruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf entwickelt. Dieses Verfahren kann jetzt Patienten zugute kommen, bei denen eine zeitliche Einordnung des Schlaganfalls bisher nicht möglich war - zum Beispiel, weil dieser im Schlaf auftrat. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift "The Lancet Neurology" veröffentlicht werden, machen es erstmals möglich, dass auch diese Patienten eine wirksame Behandlung zur Auflösung von Blutgerinnseln erhalten, die sogenannte Thrombolyse. Von der Behandlung sind diese Patienten zurzeit ausgeschlossen.

Die Thrombolyse muss innerhalb von 4,5 Stunden erfolgen, da die Therapie wirkungslos ist und das Risiko von Hirnblutungen birgt, wenn sie zu spät erfolgt. Deshalb spielt die Information über den Zeitpunkt des Symptombeginns eine entscheidende Rolle in der Therapie eines Schlaganfalls, der durch Durchblutungsstörungen bestimmter Hirnareale entsteht. Bisher war bei etwa 20 Prozent aller Patienten die zeitliche Einordnung des Hirninfarkts nicht möglich, weil der Schlaganfall im Schlaf eintrat und sie die Symptome erst nach dem Aufwachen bemerkten.

Die UKE-Wissenschaftler konnten jetzt in ihrer Studie nachweisen, dass es möglich ist, mithilfe eines Magnetresonanztomografen (MRT) den Zeitpunkt des Schlaganfalls einzugrenzen. Sie konnten zeigen, dass die Kombination zweier MRT-Techniken Rückschlüsse auf das Alter eines Hirninfarkts zulässt. Das Vorliegen eines bestimmten Musters erlaubte die Identifikation von Patienten, deren Schlaganfall weniger als 4,5 Stunden zurücklag. Bei Patienten, die typischerweise für eine Thrombolyse infrage kommen, konnte mit einer hohen Treffsicherheit von 87 Prozent der Zeitpunkt des Schlaganfalls richtig bestimmt werden.