Die Form der Taschentücher hat einen praktischen Grund. Quadratisch können sie beliebig gefaltet werden und passen in Hosen- als auch Jackettasche.

Prof. Bernd Sadlowsky, Hamburger Verpackungsinstitut, HAW:

Taschentücher sind die ersten "Transformer", würde man heute sagen. Vor 100 Jahren zückten die Herren ein Stofftaschentuch, wenn eine Dame weinen musste. Diese waren sehr groß, aber mussten sowohl in die Hosen- als auch in die Jacketttasche passen. Deswegen bot sich ein quadratisches Format an: So ließ sich das Taschentuch auf jede beliebige Größe falten. Selbst für grobmotorische Männer war es so problemlos möglich, ein Taschentuch ordentlich zu falten. Ein weiterer Vorteil: Wenn Taschentücher aus einem Stoffballen ausgeschnitten wurde, konnte der Platz mit dem Format optimal ausgenutzt werden. Bei Rechtecken wäre immer Stoff verschwendet worden und auch die Planung der Ausschnitte wäre komplizierter, weil sie mehr als eine Seitenlänge haben.