Zu diesem Fest gab es vor allem Obst, Gemüse und Getreide. Diese wurden gottgefällig an die Pastoren gegeben, was übrig blieb, bekamen die Armen.

Hauptpastor Alexander Röder, Hauptkirche St. Michaelis:

Ursprünglich waren die Gaben für Gott, sicherten aber auch den Lebensunterhalt der Pastoren: Die Gemeinde versorgte die Diener Gottes mit Nahrung, sogenannten Alimenten. Was übrig blieb, bekamen Arme. Dabei handelte es sich vor allem um Feldfrüchte, also Obst, Gemüse und Getreide. Diese Tradition hat sich bis heute im Erntedankfest gehalten. An jedem ersten Sonntag im Oktober bringen die Gemeindemitglieder Gaben, die an Bedürftige weitergereicht werden. Passend zur heute breiten Produktpalette kann alles mitgebracht werden, von Kaffee über Schokolade bis hin zu Brot oder Konservendosen. Alles ist willkommen - außer verderblichen Speisen. Weil die Pastoren heute ein festes Gehalt beziehen, bekommen sie von den Gaben allerdings nichts mehr ab.