Warmes Licht, gemäßigte Temperaturen und glänzende Seidenfäden in der Luft - das ist typisch für den Altweibersommer. Woher hat er seinen Namen?

Prof. Jutta Schneider, Zoologisches Institut, Universität Hamburg:

Der Altweibersommer beschert uns einige warme Tage, in denen man viele Seidenfäden in der Luft bemerkt. Der Legende nach glaubte man früher, es handele sich um weiße Haare älterer Damen. In Wirklichkeit stammen die Fäden aber von kleinen Spinnen, die sich per Fadenflug verbreiten. Spinnenmütter legen viele Eier gleichzeitig in Kokons ab. Die Jungspinnen schlüpfen zur gleichen Zeit aus den Eiern und verteilen sich dann. Manche Arten tun dies im Herbst, andere im Frühling. Kleine Spinnen können an ihren Fäden durch die Luft segeln. Der herbstliche Tau und die tief stehende Sonne machen die Spinnseide sehr gut sichtbar. Auch die Fäden größerer Spinnen sieht man in dieser Zeit besonders gut. So entsteht der falsche Eindruck, Spinnen seien jetzt zahlreicher als sonst.