Eine schnelle mikroskopische Analyse gibt Klarheit über die Echtheit des teuren Heilmittels

Wien. Safran ist seit alters her nicht nur ein wertvolles Gewürz, sondern auch ein traditionelles Heilmittel. Für ein Kilogramm der Arzneidroge werden bis zu 200 000 Blüten des Safran-Krokusses benötigt, aus denen in der einmonatigen Blütezeit manuell die Blütenfäden gesammelt werden. Das macht Safran sehr teuer und die Verlockung, ihn zu verfälschen, ist groß. Katharina Waldbauer, Doktorandin der Universität Wien, hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein Verfahren entwickelt, mit dem Safran rasch auf seine Qualität überprüft werden kann.

Die Hauptinhaltsstoffe des Safrans sind die Crocine, Picrocrocin und Safranal. Sie machen ihn nicht nur zu einem exklusiven Gewürz; bei Safran wurde unter anderem eine selektive Toxizität gegen Tumorzellen und eine blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen. Katharina Waldbauer hat die bestehende Monografie, also die wissenschaftliche Beschreibung des Safrans, überarbeitet und vor allem die mikroskopische Analyse neu ausgearbeitet. Dies ermöglicht jetzt die rasche Abgrenzung der Arzneidroge gegenüber häufigen Verfälschungen, wie etwa mit Carthamus tinctorius, der Färberdistel. Durch die nun eindeutige Beschreibung der mikroskopischen Merkmale ist die Kontrolle in Apotheken schnell möglich.

In der früheren Monografie wurde die Arzneidroge Safran ausschließlich auf ihr Färbevermögen getestet. Dadurch war eine Verfälschung mit anderen, ebenfalls färbenden Pflanzen, deren Inhaltsstoffmuster jedoch unbekannt, nicht wirksam oder sogar gefährlich sein kann, möglich.