Hamburg. Die bisherigen Erfolge in der Klimapolitik sollten nach den Worten des Klimaforschers Hartmut Graßl mehr gewürdigt werden. Die geplante Energiewende in Deutschland wäre ohne die Entwicklung einer wirtschaftlich erfolgreichen Wind- und Solartechnik nicht möglich, sagte der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie gestern zum Auftakt eines dreitägigen Klimakongresses in Hamburg. "Man sollte die Etappensiege feiern, anstatt immer nur zu jammern."

Die Wissenschaft sei eine verlässliche Größe in der gesellschaftlichen Debatte um die Zukunft des Klimas, sagte der Kieler Klimaforscher Mojib Latif. In der hektischen Medienwelt gebe die Wissenschaft Orientierung.

Es genüge jedoch nicht, zum Beispiel das Abschmelzen des Arktis-Eises nur über wissenschaftliche Daten zu vermitteln, räumte der Arktisforscher Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie ein. Er veranstaltet regelmäßig Jugendcamps in der Arktis. Das eigene Erleben verändere bei vielen jungen Menschen ihre Werte, so Notz.