An der Uni Hamburg startet die neunte Vorlesungsreihe für Kinder. An sechs Nachmittagen kann der Nachwuchs seinen Wissensdurst stillen.

Hamburg. Warum ist der Himmel blau? Müssten Fische nicht ertrinken? Warum können Steine übers Wasser springen? Es sind solche scheinbar harmlosen, simplen Fragen, die Kinder besonders gerne stellen - und auf die ihnen die Erwachsenen nicht selten eine Antwort schuldig bleiben (zumindest so lange, bis sie im Lexikon oder im Internet nachgesehen haben).

Zum Glück startet am 26. September wieder die Kinder-Uni. Dort können Kinder von acht bis zwölf Jahren an sechs Nachmittagen ihren Wissensdurst stellen - und Professoren Löcher in den Bauch fragen. Das Abendblatt wird alle Themen in der Rubrik "Gute Frage" auf der Wissen-Seite begleiten.

Für die Vorlesungen stellt die Universität Hamburg ihren größten Hörsaal zur Verfügung (Von-Melle-Park 4), der mehr als 1000 Kindern Platz bietet. Sie dürfen sich für ein paar Stunden wie echte Studenten fühlen, denn ihre Aufpasser müssen draußen bleiben: Das Audimax ist "elternfreie Zone". Zuschauen können die Eltern trotzdem, per Videoübertragung im Anna-Siemsen-Hörsaal in der Fakultät für Erziehungswissenschaft (Von-Melle-Park 8).

Die Vorlesungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Es empfiehlt sich, 20 Minuten vor Beginn zu kommen. Wie ein Student erhält jedes Kind einen Ausweis; für jede besuchte Vorlesung gibt es einen Stempel.

Die Kinder-Uni ist eine Initiative der Uni Hamburg, der Körber-Stiftung und des Kindermagazins "GEOlino".

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Die Themen der Vorlesungen:

Warum schlägt unser Herz?

26.9., 17 Uhr, Privatdozent Dr. Helmut Gulbins, Mediziner

Das Herz ist nur so groß wie eine Faust, aber trotzdem der fleißigste Muskel unseres Körpers: Rund drei Milliarden Mal schlägt es im Laufe eines Lebens - und pumpt dabei 200 Millionen Liter Blut durch die Adern. Aber was genau passiert eigentlich, wenn es schlägt? Und woher weiß das Herz, in welche Richtung es das Blut pumpen muss?

Wie lebte es sich in der mittelalterlichen Stadt?

10.10., 17 Uhr, Prof. Jürgen Sarnowsky, Historiker

Diese Vorlesung ist eine Reise in Hamburgs Vergangenheit. Im Jahr 1500 leben hier erst 14 000 Menschen, eine Mauer umgibt die Stadt. Die Häuser sind aus Holz, die Straßen holprig. Es stinkt gewaltig, weil die Menschen ihren Müll einfach aus dem Fenster kippen. Warum wollen damals trotzdem so viele am liebsten in der Stadt leben?

Wie erforscht man Eis in der Antarktis?

17.10., 17 Uhr, Prof. Angelika Humbert, Geophysikerin

Minus 60 Grad - brrrr ... in der Antarktis kann es ganz schön kalt werden. Auf den ersten Blick scheint es, als sei diese weiße Welt erstarrt, doch das stimmt nicht: Das Eis bewegt sich permanent, es fließt. Wie schnell? Um das herauszufinden, brauchen Forscher nicht mehr als Bambusstöcke. Und Mut. Denn überall im Eis lauern Gefahren.

Was lebt in der Tiefsee?

24.10., 17 Uhr, Prof. Angelika Brandt, Meeresbiologin

Das Sonnenlicht dringt nur wenige Hundert Meter tief ins Meer - über die Welt weiter unten wissen wir weniger als über den Mond. Es ist finster und eiskalt, der Wasserdruck ist ungeheuer hoch - und doch existieren in dieser Welt Kreaturen, von denen einige ziemlich gruselig aussehen, etwa Fische mit spitzen Fangzähnen und Kalmaren mit meterlangen Tentakeln.

Wie speichert man Energie?

31.10., 17 Uhr, Prof. Michael Fröba, Chemiker

Ohne Energie rollten keine Autos, es gäbe kein Licht und wir selbst könnten nicht einmal mit der Wimper zucken. Die Welt stünde still. Doch wie genau tritt Energie in Erscheinung? Wo steckt die Energie, wenn sie in der Batterie oder im Zucker gespeichert ist? Und: Wie bekommt man sie wieder da raus?

Was macht ein Komponist?

7.11., 17 Uhr, Prof. Friedrich Geiger, Musikwissenschaftler

An diesem Nachmittag gibt's was auf die Ohren! Ein Streichquartett spielt Stücke von Ludwig van Beethoven, jenem deutschen Komponisten, der von 1770 bis 1827 lebte - und den die Menschen bis heute überall auf der Welt hören. Er schuf mehr als 100 Werke - bloß wie? Welchen Regeln folgte er dabei?

Abschluss: Die Chemie-Show

13.11., 14 und 17 Uhr

Chemiker Dr. Andreas Korn-Müller alias "Magic Andy" präsentiert mit einfachen Chemikalien viele Experimente, die Kinder UND Erwachsene zum Staunen bringen. Kinder mit vier Stempeln in ihrem Ausweis dürfen umsonst in die Aufführung; weitere Eintrittskarten für Eltern, Geschwister oder Freunde sind für sechs Euro während der Vorlesungen im Foyer des Audimax oder im Hamburger-Abendblatt-Ticketshop im Bahnhof Dammtor erhältlich.

Informationen gibt es auch im Internet unter: www.kinderuni-hamburg.de