Liverpool. Wie kam es dazu, dass sich das Fell unser Vorfahren zu der spärlichen Körperbehaarung entwickelte, die den Menschen heute auszeichnet? Forscher um David Wilkinson von der Liverpool John Moores University haben jetzt die Annahme bestätigt, dass die Vormenschen ihre Behaarung verloren, um bei körperlicher Belastung nicht zu überhitzen.

Die Forscher gingen in ihrem Computermodell davon aus, dass unsere Vorfahren irgendwann zu ausdauernden Langstreckenläufern wurden, die ihre Beute zu Tode hetzten. Dabei konnten Wilkinson und seine Kollegen neuere Daten über den Körperbau der frühen Menschen nutzen. Berechnungen der Wärmeregulation des Körpers ergaben, dass die für eine mehrstündige Jagd nötige Laufleistung im heißen Klima Afrikas erst dann möglich war, als aus behaarten, affenartigen Wesen unbehaarte Vormenschen wurden. Das könnte frühestens auf Homo erectus zutreffen, nicht aber auf ältere Vorfahren des Homo sapiens, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of Human Evolution".

Unklar ist, wie die Vormenschen den starken Wasserverlust bei der Jagd überstehen konnten. Womöglich trugen sie Wasserbehälter bei sich, vermuten die Forscher. Ob Homo erectus ein solches Hilfsmittel herstellen konnte, ist aber zweifelhaft.