London. Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit: Mindestens jeder dritte Deutsche ist nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga betroffen. Die Erkrankung belastet viele Organe, insbesondere das Herz und das Gehirn; zu den bedrohlichsten Folgen zählen Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ein internationales Team von 351 Forschern hat nun 16 bisher unbekannte Genregionen identifiziert, die den Blutdruck beeinflussen. Dazu hatten die Wissenschaftler Genvarianten von mehr als 270 000 Menschen aus Europa, Asien und Afrika analysiert. Mit diesen Daten konnten sie auch bestätigen, dass zwölf weitere Genregionen, die zuvor von Londoner Forschern entdeckt worden waren, tatsächlich ebenfalls den Blutdruck mitregulieren. Wie das Team im Fachjournal "Nature" berichtet, zeigt die Studie, dass der genetische Einfluss auf Bluthochdruck bei Europäern, Ost- und Südasiaten und Afrikanern ähnlich ist. Außerdem kombinierten sie die Effekte aller 28 Genregionen. Das Ergebnis: Ein Zusammenspiel mehrerer Bluthochdruckgene beeinflusst das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Von den Erkenntnissen erhoffen sich die Forscher Ansätze für neue Medikamente.