Privatdozent Dr. Thomas Kaiser, Zoologisches Museum, Uni Hamburg:

Eine gestreifte Fellzeichnung kommt bei vielen pferdeartigen Huftieren vor. Als die Vorfahren der Zebras vor etwa 3,3 Millionen Jahren aus Amerika über Asien nach Afrika einwanderten, hatten die stärker gestreiften Tiere einen großen Vorteil: Sie wurden von der Tsetsefliege nur schwer wahrgenommen. Die Fliegen stechen Säugetiere (auch Menschen) und übertragen dabei einzellige Parasiten. Bei Huftieren entsteht die lebensbedrohliche Nagana-Seuche, beim Menschen rufen ähnliche Parasiten die Schlafkrankheit hervor. Die Facettenaugen und das Fliegengehirn sind jedoch nicht in der Lage, hinter dem Streifenmuster die Kontur des Tieres wahrzunehmen. Bewegt sich das Zebra, folgen die Fliegen ihm nicht und stechen nicht zu. Dadurch setzte sich das Streifenmuster in wenigen Generationen allgemein durch.