Besorgte Vogelfreunde haben auffallend wenige Amseln in einigen Teilen Deutschlands gesichtet. Betroffen ist vor allem der Rhein-Neckar-Raum.

Stuttgart. In diesem Sommer werden offenbar in Teilen Deutschlands auffällig wenige Amseln gesichtet. Experten hätten deutlich mehr Anrufe von besorgten Vogelfreunden vor allem aus dem Rhein-Neckar-Raum erhalten, teilte der Naturschutzbund Baden-Württemberg (Nabu) mit.

Es sei zwar völlig normal, dass sich Amseln im August zurückziehen, die deutlich erhöhte Zahl von Anrufen in diesem Jahr könne allerdings bedeuten, dass eine Krankheit unter den Vögeln kursiere, welche die Bestände zumindest regional dezimiere, sagte der Nabu-Vogelkundler Stefan Bosch. Jetzt werden die verstorbenen Vögel im Labor auf Krankheitserreger untersucht. Bis die Ergebnisse vorliegen, rät der Nabu davon ab, die Singvögel zu füttern und mit Wasser zu versorgen.

Bernd Quellmalz vom Nabu Hamburg sagt, dass in Norddeutschland bisher noch keine Anrufe wegen toter oder kranker Amseln eingegangen seien. Bei der "Stunde der Gartenvögel" im Mai, der jährlichen bundesweiten Vogelzählung des Nabu, war die Amsel noch der am häufigsten vertretene Vogel in Hamburg.