Hamburg. Das Eis in der Antarktis bewegt sich anders, als bis jetzt bekannt war. Wissenschaftler der University of California Irvine um Eric Rignot konnten neue Erkenntnisse über den Gletscherfluss gewinnen, indem sie hochaufgelöste Satellitendaten der Eisbewegungen zwischen 2007 und 2009 auswerteten. Die Messungen erfassten Höhenunterschiede von 150 Metern und Geschwindigkeiten von einigen Metern pro Jahr.

Die digitale Karte, die sie erstellten und die in der renommierten Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht wird, zeigt erstmals auch die Eisbewegungen im Inneren des Kontinents, ein komplexes Netzwerk von Zu- und Abflüssen, das in enger Verbindung mit den Küstengebieten steht. "Was wir jetzt sehen, ist deutlich zu unterscheiden von den einfachen Modellen, mit denen wir bis jetzt gearbeitet haben", sagt Eric Rignot. "Nun können wir realistischere Modelle gestalten, mit denen wir auch den Klimawandel genauer berechnen und vorhersagen können."