Dr. Lutz Christian Simon, Unfall- und Orthopädische Chirurgie, Asklepios- Klinik Hamburg-Nord:

Das Strecken und Dehnen der Glieder beendet zum einen den "Ruhemodus" der Muskeln, die nun nach einer Phase der Entspannung wieder besser durchblutet und unter Spannung gebracht werden. So gelangen sie in einen aktiven und einsatzfähigen Zustand. Zum anderen wirkt das Dehnen einer Verkürzung der Muskeln und der Gelenkkapseln entgegen. Denn schon bei einer kurzen Ruhephase kann es durch die fehlende Bewegung zu einer minimalen Verkürzung von Muskeln und Gelenkkapseln kommen; bei längerer Bettruhe kann diese Verkürzung sogar zu deutlichen Bewegungseinschränkungen führen. Nach einer Nacht ist das Gelenkspiel jedoch nur geringfügig eingeschränkt; die Dehnung macht die Kapseln wieder flexibel und weich.