Bremerhaven. Der Meeresgrund der deutschen Nordsee soll erstmals systematisch archäologisch untersucht werden. Den Auftrag dafür habe das Bundesforschungsministerium an das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven vergeben, berichtete jetzt der Sender Radio Bremen. Der Meeresboden soll mit Spezialgeräten abgetastet werden, auch ein Taucher werde für dieses Projekt eingestellt, hieß es. Das Forschungsprogramm "Bedrohtes Bodenarchiv Nordsee" sei zunächst auf drei Jahre ausgelegt. Untersucht wird ein mehrere Zehntausend Quadratkilometer großes Gebiet außerhalb der Zwölf-Meilen-Zone.

Experten vermuten auf dem Meeresgrund historische Wracks und Reste menschlicher Siedlungen, die unter Wasser sehr gut konserviert sein könnten. "Der Bereich der Nordsee war zur mittleren Steinzeit festes Land. Er war besiedelt. Menschen haben das Land durchstreift und ihre Hinterlassenschaften dort zurückgelassen", sagte die Direktorin des Schifffahrtsmuseums, Ursula Warnke, dem Radiosender. Experten befürchten, dass durch den Bau von Windparks wertvolle Funde zerstört werden könnten.