Berlin. Der Asteroid Vesta befindet sich 184 Millionen Kilometer von der Erde entfernt im sogenannten Asteroidengürtel; er gilt als Überbleibsel aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Von der Analyse seiner Oberfläche erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse darüber, wie einst die Planeten entstanden.

Die 2007 gestartete Raumsonde "Dawn" hat sich dem Asteroiden nun bis auf 5200 Kilometer genähert und erstmals hochaufgelöste Bilder zur Erde gefunkt. Die Aufnahmen zeigen, dass der gigantische Brocken - Durchmesser: 530 Kilometer - eine zweigeteilte Oberfläche hat: Die Nordhalbkugel ist von deutlich mehr Kratern übersät als die Südhalbkugel. Die Zahl der Krater kann Hinweise auf das Alter geben. Je älter eine Oberfläche ist, desto länger war sie dem Bombardement kleinerer Asteroiden und anderer kosmischer Brocken ausgesetzt.

Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird "Dawn" am 11. August nur noch rund 2700 Kilometer von dem Asteroiden entfernt sein. "Dann beginnt die Tiefenanalyse", sagte Prof. Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin. In einem Jahr soll die Raumsonde sich schließlich bis auf 200 Kilometer Vesta nähern.

Ziel der DLR-Forscher ist es, die Oberfläche zu kartografieren, ein dreidimensionales Geländemodell zu berechnen und Hinweise auf die mineralogische Zusammensetzung des Asteroiden zu finden.