Andreas Hentschel, Uhrmacher:

Als die ersten mechanischen Uhren an Schlössern und Türmen gebaut wurden, überlegte man, wie oft sie ticken sollen. Man einigte sich auf 60 Schläge pro Minute, eine Frequenz, die auf Untersuchungen von Leonardo da Vinci basierte. Der hatte diese Frequenz als besonders beruhigend identifiziert, weil sie dem normalen Ruheherzschlag entspricht. Heutzutage konnte diese Wirkung in der Hirnforschung bestätigt werden: Ein Rhythmus von 60 pro Minute löst den entspannten Alpha-Zustand aus. Später konnte man Uhren herstellen, die zu transportieren waren, wie etwa Armbanduhren, und musste die Schlagzahl vergrößern, weil durch die Bewegung das langsame Pendel gestört worden wäre. Um in Resonanz mit dem natürlichen Herzrhythmus zu bleiben, wählte man ein Vielfaches von 60. Die langsamsten mechanischen Uhren ticken 18 000-mal pro Stunde.