Gegenüber Fremden halten die meisten Menschen größeren Abstand - dieser wird im Aufzug zwangsweise unterschritten.

Prof. Erich H. Witte, Sozialpsychologe von der Universität Hamburg: Der Kontakt zwischen Menschen ist abhängig vom Grad der Intimität: Je besser zwei Personen einander kennen und je sympathischer sie sich sind, desto kürzer ist meist der Abstand, den sie zueinander halten. Gegenüber Fremden halten die meisten Menschen größeren Abstand - dieser wird im Aufzug zwangsweise unterschritten. Man steht näher an Fremden, als man möchte. In dieser Situation Fremden in die Augen zu schauen, würde die Lage für viele Menschen noch unangenehmer machen, weil dadurch die gewünschte Distanz zusätzlich verringert würde, deshalb meiden sie Blickkontakt. Dieses Verhalten ist aber kulturabhängig: In Nordeuropa halten Menschen größeren Abstand als in Südeuropa, wo Menschen eher eng zusammenstehen und eher Körperkontakt suchen.